Ministerpräsident Kretschmann und Umweltministerin Walker besuchen Projekt „UnternehmensNatur“ der EnBW
ZurückIm Projekt „UnternehmensNatur“ von NABU und Flächenagentur Baden-Württemberg werden Firmen beraten, wie sie ihre Gelände naturnah gestalten können. So entstehen in Gewerbe- und Industriegebieten wertvolle Lebensräume, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen.
Am EnBW-Standort werden heimische Artenvielfalt gefördert und Klimaresilienz verbessert
Damit es auf ihrem Firmengelände wieder summt und zwitschert, haben sich mehr als 80 Unternehmen aus dem Südwesten im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekts „UnternehmensNatur“ durch den NABU und die Flächenagentur Baden-Württemberg beraten lassen. So auch die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, welche ihre Außenanlagen am Standort in Biberach an der Riß umfangreich neu gestaltet. Das Ziel: Die Bedingungen der heimischen Artenvielfalt fördern und Klimaresilienz im urbanen Raum am Standort verbessern. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umweltministerin Thekla Walker haben sich vor Ort die Pläne der EnBW erläutern lassen.
Ministerpräsident Kretschmann: „Biodiversität ist größte Gemeinschaftsaufgabe unserer Zeit“
„Firmenflächen naturnah zu gestalten, heißt auch, wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen und das Mikroklima zu verbessern. Mithilfe des Projekts ,UnternehmensNatur‘ wird die EnBW ihren Standort Biberach ökologisch und optisch aufwerten. Davon profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso wie die Natur“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Neben dem Klimaschutz sind Biodiversität und die Begrenzung des Artensterbens die großen Gemeinschaftsaufgaben unserer Zeit – schließlich erleben wir momentan weltweit das größte Artensterben seit der Kreidezeit. Auch die Landesregierung setzt sich deswegen für Biodiversität ein, etwa mit unserem bundesweit einmaligen Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt und dem Strategiedialog Landwirtschaft.“
Umweltministerin Walker sieht Oasen für heimische Natur
„Ich freue mich, dass viele Unternehmen, wie die EnBW in Biberach, bereits erste Maßnahmen umsetzen, um ihre Gelände naturnah umzugestalten. Die Unternehmen schaffen damit wahre Oasen für unsere heimische Natur und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt“, sagt Umweltministerin Thekla Walker.
Der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle unterstreicht: „Die Unternehmen haben eine große Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt in Stadt und Dorf. Fast 74.000 Hektar Industrie- und Gewerbefläche gab es 2019 in Baden-Württemberg. Durch das freiwillige Engagement von Firmen können so wertvolle Lebensräume für viele verschiedene bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen werden, die alle Mitarbeitenden zum Naturerlebnis vor der Werkstüre einladen“.
Für Manuel Sedlak, Geschäftsführer der Flächenagentur Baden-Württemberg, ist das Projekt ein wertvoller Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt. „Außenflächen bergen enorme Potenziale für die Artenvielfalt. Mit heimischen Stauden, Hecken und Gehölzen und Strukturen wie Totholz, Steine und Sand entstehen neue Nahrungsquellen und Verstecke. Das Leuchtturmprojekt am Standort der EnBW in Biberach an der Riß wurde durch ein Maßnahmenkonzept inspiriert, das unsere kompetenten und erfahrenen Fachberaterinnen bei der Erstberatung erstellt haben.“
Biodiversitätsmaßnahmen in Biberach sind Teil des Nachhaltigkeitsanspruchs der EnBW
In Biberach wird sich bald zeigen, wie ein in größerem Maßstab ökologisch gestaltetes Unternehmensgelände aussehen kann. „Wir wollen den Standort Biberach zu einem Musterstandort der naturnahen Gestaltung für den Gesamtkonzern ausbauen. Biodiversität gehört beim Ausbau der erneuerbaren Energien aber auch an all unseren Standorten unbedingt zur Nachhaltigkeit dazu. Die Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag für die Menschen und den Klimaschutz vor Ort und erhöhen gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für unsere Belegschaft in Biberach“, erklärt EnBW-Vorstandsvorsitzender Andreas Schell.
Die Maßnahmen sollen in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden. In dem ersten im Mai 2023 beginnenden Bauabschnitt wird das Dach zu einem Biodiversitätsdach aufgewertet. Im Zuge einer Dachbegrünung werden vielfältige Lebensräume, wie eine Wassermulde und Lesesteine für Kleintiere, geschaffen. Auf dem Betriebsgelände entstehen Wildblumenwiesen und Staudenpflanzungen, sogar Disteln bekommen ein eigenes Beet. Eine bereits bestehende Streuobstwiese wird durch weitere Baumpflanzungen auf der Nachbarfläche erweitert und es werden weitere Lebensräume mit Sandarium und Totholz für Wildbienen und anderen Insekten geschaffen. Mehr Artenvielfalt wird es auch in den Hecken geben, die um verschiedene heimische Sträucher, wie Holunder und Kornelkirsche, ergänzt werden.
Voraussichtlich im Frühjahr 2024 soll der Vorplatz vor dem Eingang des Gebäudes entsiegelt und zur Stadtklimaanlage umgestaltet werden. Ein Teil des Parkplatzes wird zur Baumschule zur Deckung des eigenen Bedarfs umfunktioniert und es ist geplant, den Innenhof des Gebäudes naturnah zu gestalten.